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Projektteilnahme

Das Projekt ist abgeschlossen, eine Anmeldung daher leider nicht mehr möglich.

Voraussetzungen

Grundsätzlich war eine Teilnahme am Projekt jederzeit möglich. Dies gehörte zu einem der besonderen Merkmale des gesamten Förderprogramms "Benchmarking" des BMG und war bereits Bestandteil und Kriterium der Ausschreibung. Allerdings war eine Teilnahme von bestimmten Eingangsvoraussetzungen abhängig, damit sie beiderseits, sowohl für eine neu aufzunehmende Klinik, als auch für das Projekt, sinnvoll und nutzbringend ist. Zugleich standen Fördermittel nur für maximal 22 Kliniken zur Verfügung, sodass die Teilnahme weiterer Kliniken, d.h. bei Vergrößerung des Verbundes, grundsätzlich nur auf eigene Kosten der zusätzlichen Kliniken erfolgen konnte. Bei einer resultierenden Verbundgröße von mehr als 22 Kliniken waren deshalb auch grundsätzlich Anmeldungskosten für den Bezug der klinikindividuellen Benchmarkstatistik vorgesehen.

Benchmarking macht - insbesondere in einer Projektumgebung mit spezifischen Fragestellungen - nur dann einen Sinn, wenn die Kliniken, die sich einem Vergleich stellen, als prinzipiell vergleichbar eingestuft werden können. In der hier vorliegenden Projektumgebung mussten vor allem vergleichbare Leistungsvoraussetzungen vorliegen, d.h. es konnten nur Kliniken teilnehmen, die eine Fachabteilung oder Fachklinik für Geriatrie führen, die wiederum einen Mindeststandard der Strukturqualität nachweislich erfüllt. Dieses gilt in der Geriatrie z.B. für alle Mitgliedseinrichtungen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Klinisch-Geriatrischen Einrichtungen e.V. (BAG KGE), da dies eine Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist. Die Kriterien der Strukturqualität können auf der ⇒Homepage der BAG KGE nachgelesen werden.

Benchmarking erfolgt datengestützt. Die diesem Projekt zugrunde liegende Basisdokumentation ist das Minimum Data Set der Geriatrie (GEMIDAS). Auf diesem Standard setzt die ergänzende QM-Dokumentation innerhalb des Projekts auf. Daher bestand die zweite Eingangsvoraussetzung für eine Teilnahme in einer bereits erfolgten Implementierung von GEMIDAS in der klinischen Routinedokumentation. Die Bestandteile von GEMIDAS, das Datenmanual, das Erfassungsprogramm etc. konnten auf der ⇒GEMIDAS-Homepage nachgelesen werden. Eine Anmeldung zu GEMIDAS war jederzeit möglich, Anmeldeunterlagen waren auf der GEMIDAS-Homepage im ⇒Downloadbereich verfügbar.

Verpflichtungen

Alle teilnehmenden Kliniken waren dazu verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, dass die personellen und organisatorischen Voraussetzungen zur Umsetzung der Qualitätszirkelarbeit (eine QZ-Sitzung pro Monat) und der Best-Practice-Lösungen des Projekts erfüllt werden. Die vertretungsberechtigte Klinikleitung erklärte ergänzend, dass sie die Teilnahme und Umsetzung voll unterstützen wird.

Alle teilnehmenden Kliniken verpflichteten sich weiterhin, jeweils 2 Wochen nach Quartalsende den erweiterten GEMIDAS-QM-Datensatz unter Beachtung des Datenschutzes verschlüsselt an die Projektzentrale zu übermitteln. Darüber hinaus bestand für jede Klinik die Verpflichtung, mit mindestens einem Mitarbeiter an den regelmäßigen Moderatorentreffen auf Verbundebene gemäß Projektzeitplan (bis zu 4 Treffen als Ein-Tages-Veranstaltungen pro Jahr) teilzunehmen.

Benefits

Im Gegenzug erhielten alle Kliniken vom Projektmanagement (⇒Institut für Gesundheits- und Sozialforschung Berlin, IGES; Dr. P.H. Stefan Loos) unaufgefordert und kostenlos einmal pro Quartal vergleichende Benchmarkstatistiken, wurden in den E-Mail-Verteiler des Projekts aufgenommen, erhielten aktuelle Projektinfos zum Thema Benchmarking, Best Practice und externe Qualitätssicherung, nahmen kostenlos an den klinikübergreifenden Moderatorentreffen teil und erhielten kostenlose Programm-Updates des GEMIDAS-Erfassungsprogramms, dessen QM-Version gegenüber der Standard-Version über einen erweiterten Funktionsumfang verfügt. Die Kontaktadressen der teilnehmenden Kliniken wurden hier auf dieser Projekthomepage veröffentlicht und benannte Mitarbeiter der Kliniken erhielten freien Zugriff auf das geschlossene Projektforum.

Der besondere und entscheidende Mehrwert einer Projektteilnahme lag jedoch im kollegialen Wettbewerb um die beste Ergebnisqualität in ausgewählten geriatrischen Problembereichen sowie im zugehörigen fachlichen Austausch bei der Erarbeitung von Best-Practice-Lösungsansätzen. Zugleich konnten vielfach klinikinterne Vorhaben des Qualitätsmanagements durch den Druck von außen, der durch eine Projektteilnahme zweifelsfrei ausgeübt wurde, oft schneller vorangetrieben und umgesetzt werden.

Stimmen aus dem Projekt (Klinikprojektberichte 2004):

  • Klare Vorteile sehe ich in der gemeinsamen Ressourcennutzung durch "Teamarbeit" - nicht jede Einrichtung muss die Fehler der anderen wiederholen. Der Austausch führt auch zu mehr Beharrlichkeit und Optimismus in der Projektarbeit dadurch, dass andere zeigen, es ist etwas machbar, man muss nicht gleich aufgeben. Der Druck durch Rechenschaftsberichte und auch durch die Vergütung verstärkt diese Tendenz. Ganz wichtig auch der Vergleich: wo steht man selbst als Einrichtung, worin sind mögliche Unterschiede begründet. Die Argumentation gegenüber der Geschäftsführung zum Ressourceneinsatz im jeweiligen Themengebiet ist sehr viel einfacher.

  • Bisher hat das QM-Gemidas-Projekt uns sehr geholfen, das Problem der Stürze systematisch anzugehen und - so wie es erscheint - auch zu einer Reduzierung der Stürze, vor allem der aus dem Bett, geführt. Es ist ein ganz neues Problembewusstsein bei Pflege, Therapeuten und Ärzten bezüglich Sturzproblematik entstanden.

  • Als großer Vorteil wird von allen Qualitätszirkelmitgliedern die konkrete Zusammenarbeit bezüglich des gewählten Themas angesehen. Durch die regelmäßigen Qualitätszirkeltreffen ist das bearbeitete Thema im Team präsent und erfährt eine hohe Aufmerksamkeit, höher als vor dem Projekt.

  • Die "Best Practice"-Strategie scheint für den zukünftigen Qualitätswettbewerb der beste Weg zu sein. Die Einführung in den Fachbereich geht vermutlich so am schnellsten. Probleme derzeit ist die Langatmigkeit in der praktischen Umsetzung vor Ort. Ein Vergleich ist nur möglich, wenn alle beteiligten Einrichtungen in etwa auf dem gleichen Einführungsstand sind.

Ebenso zweifelsfrei stellte jedoch dieser zusätzliche, selbst auferlegte Druck des Projekts gerade in der momentanen Phase der Gesundheitsreform mit tiefgreifenden Veränderungen und neuen, zusätzlichen Anforderungen im Gesundheitswesen, eine besondere Herausforderung für alle teilnehmenden Kliniken dar, was durchaus nicht von allen Kliniken gleichermaßen gut bewältigt wurde. Bereits zwischen Antragstellung und Projektbeginn mussten zwei Kliniken ihren Rücktritt erklären, da sich ihre Arbeitsbedingungen und -belastungen in den 12 Monaten zwischen Projektantrag und -bewilligung bereits verschlechtert hatten. Nach Projektbeginn 2004 musste eine Klinik aus dem gleichen Grunde ausscheiden, eine weitere Klinik hat schließlich die essentiellen Ziele des ersten Projektjahres 2004 verfehlt und konnte ihre Teilnahme ab 2005 nicht sinnvoll fortsetzen.

Andererseits gab es jedoch bereits zum Zeitpunkt der Antragstellung 2002 eine Klinik als Mitbewerber, die für eine der beiden vor Projektbeginn ausgeschiedenen Kliniken eingesprungen ist. Zusätzlich haben sich ab Projektbeginn 2003 von Beginn an zwei nicht-antragstellende Kliniken auf eigene Kosten sehr erfolgreich beteiligt und sind darüber schließlich auch in den Genuss der durch die Aussteiger frei gewordenen Fördermittel ab 2005 gekommen, da sie alle Auflagen und Anforderungen erfüllt haben. Anfang 2005 haben wiederum 2 Kliniken ihr Interesse bekundet, sich auf eigene Kosten am Projekt zu beteiligen, sodass der Verbund Anfang 2005 wie zum Zeitpunkt der Antragstellung aus insgesamt 22 Kliniken bestand.

Anmeldung

Das Projekt ist abgeschlossen, eine Anmeldung daher leider nicht mehr möglich. Wenn Sie Fragen zum Projekt haben, dann können Sie sich jederzeit an den Projektleiter postalisch oder (bevorzugt) per E-Mail wenden. Wir beantworten Ihre Fragen gerne.


Projektleiter:
Dr. med. Markus Borchelt
Forschungsgruppe Geriatrie am
Evangelischen Geriatriezentrum Berlin gGmbH (EGZB)
Universitätsklinik der Charité - Universitätsmedizin Berlin
Reinickendorfer Str. 61
13347 Berlin
Email: markus.borchelt@charite.de
Tel.: +49 30 450-578858

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